Gliederschmerzen

Wenn Gelenkschmerzen die Muskeln ermüden

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Die Arme und Beine sind schwer und Sie werden von einem ziehenden Schmerz in den Gliedmaßen und Gelenken geplagt. Was ist das? Gliederschmerzen sind meistens Begleiterscheinungen von anderen Erkrankungen. Besonders häufig treten Gliederschmerzen bei Erkältungen auf. Sie können aber auch einen ernsteren Hintergrund haben. Finden Sie hier heraus, welche Ursachen Gliederschmerzen haben und wie Sie die Beschwerden lindern.

Was sind Gliederschmerzen?

Wenn Arme und Beine pochen und sich schwer wie Blei anfühlen, sind nicht selten Gliederschmerzen die Ursache. Unter Gliederschmerzen versteht man Schmerzen in den Extremitäten – also den Armen, Beinen und Füßen. Von vielen Betroffenen werden die Beschwerden als ziehender, stechender Schmerz beschrieben. Die Intensität ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Typische Anzeichen von Gliederschmerzen sind:

  • ein schmerzhaftes und durchgängiges Ziehen in den Extremitäten.
  • gegebenenfalls ein Ziehen im Rücken.
  • bei jeder Bewegung auftretende Beschwerden.
  • Schmerzen mit hoher Sensibilität im Sitzen oder Liegen.

Gliederschmerzen treten vor allem in den Muskel der Extremitäten auf, also eher in den Oberschenkeln und Oberarmen. Deshalb werden sie manchmal als Muskelschmerzen beschrieben. Welches Körperteil betroffen ist, ist von Person zu Person verschieden und stark von der Ursache der Beschwerden abhängig. Obwohl Gliederschmerzen primär in den Extremitäten auftreten, betreffen sie manchmal auch den ganzen Körper. So sind auch Schmerzen im Rücken oder Nacken nicht unüblich.

So entstehen Gliederschmerzen

Schmerzende Gliedmaßen hatten die meisten Menschen wohl schon einmal. Doch was verursacht das Ziehen und Stechen? Gliederschmerzen folgen auf eine Reaktion des Nervensystems. Hinter Gliederschmerzen können demnach zahlreiche Erkrankungen und körperliche Beschwerden stecken:

Gliederschmerzen im Bein
  • Infektionen und grippale Infekte

  • Chronische Erkrankungen

  • Hormonelle Umstellungen

  • Eingeklemmte oder beschädigte Nerven

  • Muskelkater, oder Sportverletzungen

Gliederschmerzen durch Infektionen

Gliederschmerzen sind ein bekanntes Begleitsyndrom von Erkältungen und grippalen Infekten. Auch Infektionen wie Mumps oder Masern können Muskelschmerzen auslösen. Die Beschwerden sind meistens nicht auf einzelne Körperteile beschränkt und treten an verschiedenen Extremitäten auf. Doch keine Sorge, die Schmerzen sind ein gutes Zeichen. Gliederschmerzen bedeuten, dass Ihr Körper sich aktiv gegen eine Krankheit wehrt. Als Folge der Immunabwehr schüttet unser Körper Botenstoffe aus, die mit den Schmerzrezeptoren interagieren. Die Schmerzempfindlichkeit wird so hochgefahren, Nervenbahnen sind gereizt und es äußert sich in Gliederschmerzen.

Gelenkschmerzen bei chronischen Krankheiten

Glieder- und Gelenkschmerzen können bei chronischen Erkrankungen wie Arthrose, Gicht, Rheuma oder Polyneuropathie auftreten. In solchen Fällen halten die Beschwerden über mehrere Monate oder sogar Jahre an und verschlimmern sich im Laufe der Zeit häufig. Typische Symptome sind je nach Krankheit Schwellungen und Rötungen der Gliedmaßen. Auch ziehende Schmerzen in den Sehnen vor allem bei Bewegung und Schädigungen der Gelenke sind möglich.

Hormonelle Ursachen für Gliederschmerzen

Hormonelle Umstellungen können zu Gliederschmerzen führen. Einige Frauen haben während ihrer Periode nicht nur mit Regelschmerzen, sondern auch mit Gelenkschmerzen zu kämpfen. Sie werden vermutlich durch ein Ungleichgewicht der Hormone verursacht. Die Wechseljahre führen ebenfalls zu Gelenkschmerzen. Und auch in der Schwangerschaft treten Gliederschmerzen auf – vor allem in den ersten Wochen. Oft werden sie durch Übelkeit oder Müdigkeit begleitet.

Gelenkschmerzen durch irritierte Nerven

Manchmal verbirgt sich hinter Gliederschmerzen ein eingeklemmter oder entzündeter Nerv. Oftmals ist eine verhärtete Muskulatur die Folge, die auch durch Fehlhaltungen, Verspannungen oder bestimmte Bewegungen beim Sport entstehen kann, der Auslöser. Die Schmerzen können von einem leichten Kribbeln bis hin zu Lähmungserscheinungen reichen.

Gliederschmerzen nach dem Sport

Sportliche Aktivitäten können Gelenkschmerzen auslösen. Wärmt man die Muskeln nicht richtig auf, können Muskel- und Gelenkschmerzen die Folge sein. Auch auf besonders starke körperliche Belastung folgen nicht selten Muskelkater und Gelenkschmerzen. Darüber hinaus sind auch Prellungen, Muskelfaserrisse, Zerrungen und Sehnenverletzungen beim Sport keine Seltenheit. Gelenk- und Gliederschmerzen sind die Folge.

Wann treten bei Ihnen Gliederschmerzen auf?

Was hilft gegen Gliederschmerzen?

Sie leiden seit kurzem unter Gliederschmerzen. Was tun, um die Beschwerden loszuwerden? Die Behandlung hängt stark von der Ursache der Beschwerden ab. Gliederschmerzen, die durch eine Erkältung ausgelöst wurden, können Sie mit Hausmitteln und schmerzstillenden Medikamenten oft selbst behandeln. Auch durch die Periode ausgelöste Gliederschmerzen können beispielsweise mit Paracetamol STADA® 500 mg oder ibudolor® akut 400 mg gelindert werden.

Mann mit Gliederschmerzen beim Arzt

Was tun gegen Gliederschmerzen, die schon sehr lange anhalten? Steckt eine chronische Erkrankung oder eine schwere Infektion hinter Ihren Beschwerden, muss ein Arzt konsultiert werden. Dieser plant mit Ihnen das weitere Vorgehen und findet eine individuelle Therapie.

Hausmittel bei Gliederschmerzen

Gliederschmerzen sind nicht nur unangenehm, sie schränken auch Ihren Alltag stark ein. Für eine schnelle Linderung können Sie zu einer Vielzahl an Hausmitteln greifen:

  • Nehmen Sie ein warmes Bad. Wenn es Ihnen guttut, kann es Ihre Muskeln lockern und die Durchblutung fördern.
  • Mit einer Massage lösen Sie Verspannungen und lockern Ihre Gelenke.
  • Heißer Tee hilft den Körper zu entspannen, da er die Körpertemperatur anhebt und die Durchblutung fördert.
  • Lauwarme Wadenwickel können Ihre Muskulatur entspannen und so den Verspannungsschmerz in den Gliedmaßen lösen.
  • Heilpflanzen wie Arnika, Beinwell oder Goldrute als Creme auf die betroffene Körperstelle auftragen.

Wenn Sie an Gliederschmerzen leiden, fühlen Sie sich oftmals erschöpft und ausgelaugt. Nehmen Sie sich eine Auszeit. Viel Schlaf und Ruhe sind die Devise, um die Gliederschmerzen schnell zu lindern.

Fühlen Sie sich danach, kann auch sanfte körperliche Betätigung der Schlüssel zum Erfolg sein. Dehnübungen helfen, wenn Ihre Schmerzen beispielsweise durch Verspannungen ausgelöst wurden. Außerdem können Fehlstellungen durch entsprechende Übungen korrigiert werden. Das kann weiteren Schmerzen vorbeugen.

Wann sollte ich mit Gliederschmerzen zum Arzt?

Wurden die Gliederschmerzen durch eine Erkältung oder einen grippalen Infekt ausgelöst, sollten die Beschwerden gemeinsam mit der Krankheit abklingen. Halten sie länger an, ist das meistens ein Zeichen für eine andauernde Immunreaktion Ihres Körpers. In diesem Fall suchen Sie bitte einen Arzt auf. Wenn Sie starkes Kribbeln und Taubheitsgefühle spüren, sollten Sie ebenfalls ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Schwere Erkrankungen oder Verletzungen könnten die Ursache für Ihre Schmerzen sein.

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